Aktuelle studien zur kontinuierlichen geburtsbelgeitung

Von der von der angesehenen Cochrane Collaboration wurde im Rahmen von 23 Studien zur „Kontinuierliche Unterstützung für Frauen während der Geburt“ die Eindrücke und Erfahrungen von in Summe 15.288 Frain einer Studie evaluiert. Die Cochrane Collaboration ist eine internationale Organisation, welche hochqualitativen Studien vergleicht und verifiziert, auch in vielen anderen Bereichen der Gesundheitsvorsorge und Medizin. Sie entwirft und hält aktuelle, strenge systematische Reviews über deren Ergebnisse fest. Die in folgendem aufgeführten Daten entsprechen dem Review vom Jahr 2012.

 

Verglichen mit Frauen ohne kontinuierliche Betreuung, liefen jene, die kontinuierliche Unterstützung von einer außenstehenden Person hatten, bedeutend weniger Risiko, einen Kaiserschnitt zu bekommen oder auch andere Interventionen und Unzufriedenheit zu erleiden. Desweiteren stellte die Studie fest, dass das Beziehungsverhältnis zwischen der Person, die die Betreuung anbietet und der werdenden Mutter einen großen Einfluss auf die Auswirkung dieser Betreuung zu haben scheint. Die Auswirkungen waren größer, wenn die Person keine Klinikangestellte war, sondern eine Außenstehende, die ausdrücklich für die „1-zu-1“-Betreuung zuständig war, zu der ein intensives Vertrauensverhältnis bestand.

 

Die werdenden Mütter mit einer kontinuierlichen Unterstützung während der Geburt hatten:

  • 50 % geringerere Kaiserschnittrate
  • 25 % kürzere Geburtsdauer
  • 41 % weniger Risiko für den Einsatz einer Saugglocke, Kiwi oder Geburtszange
  • 39 % weniger Gabe von wehenfördernden Mittel
  • 28 % weniger Verabreichung an irgendeinem Schmerzmittel oder Anästhesie
  • 60% weniger Nachfrage nach der PDA
  • 33 % geringereres Risiko der Unzufreidenheit oder ihre Geburtserfahrung negativ zu beurteilen
  • die Neugeboren hatten deutlich seltener geringe APGAR-Werte nach 5 Minuten

Diese Untersuchungen ergaben auch, dass die Eltern :

  • sicherer und betreuter fühlen
  • sich erfolgreicher an ihre neue Familiendynamik anpassen
  • mehr Selbstvertrauen im Umgang mit dem Baby haben

Und:

  • die Frauen hatten bedeutend seltener eine Wochenbettdepressionen
  • wesentlich mehr Babys voll gestillt werden

Die Schlussfolgerung der Autoren war, dass alle Frauen Unterstützung während der gesamten Wehentätigkeit und Geburt haben sollten.

Elementar sei dabei auch, dass die ständige Betreuung bereits in den ersten Stunden der Wehentätigkeit beginnt. Dies wird mitunter von der WHO seit Jahrzehnten gefordert! Es gibt babyfreundlich zertifizierte Kliniken, die dies bereits ganz oder teilweise umsetzen (www.babyfreundlich.org)

 

Im Mai 2015 hat die WHO mit ihrer neusten Publikation gefordert, dass jede Gebärende die Unterstützung gestellt bekommen muss, die sie sich selbst für ihre Geburt wünscht.

 

In einigen Ländern ist die Doulabegleitung bereits fester Bestandteil der Geburtshilfe . Selbst in den USA haben nun einige Staaten angefangen das Recht auf eine selbstbestimmte Geburt, wie auch eine Begleitung durch eine Doula in die Verfassung mit aufzunehmen.

 

(Quelle: “Continuous support for women during childbirth”; Hodnett ED, Gates S, Hofmeyr GJ, Sakala C; The Cochrane Collaboration and published in TheCochrane Library 2012, Issue 10)